Sanierungsarbeiten am unterspülten Streckenabschnitt am Staffel (L 108) bei St. Ingbert gehen zügig voran.

Die Sanierungsarbeiten an der Landesstraße L 108 „Staffel“ zwischen St. Ingbert und Heckendalheim verlaufen schneller als ursprünglich geplant, sodass die Strecke voraussichtlich bereits Ende Oktober 2024 wieder freigegeben werden kann. Die Straße war während eines schweren Unwetters am 17. Mai 2024 massiv beschädigt worden, als Starkregen eine großflächige Unterspülung verursachte. Der betroffene Streckenabschnitt verbindet St. Ingbert mit dem Flughafen und der Gemeinde Mandelbachtal und ist eine wichtige Verkehrsader für die Region.
 

Hintergrund der Schäden: Während des Starkregens am Pfingstwochenende stauten sich Wassermassen an der Hangböschung, da die Entwässerung durch den einzigen vorhandenen Ablaufschacht, den sogenannten Querdurchlass, nicht ausreichte. Das Wasser suchte sich einen neuen Weg und unterspülte auf rund 250 Metern die Straße. Die Unterspülung betraf die gesamte Straßenbreite einschließlich des Straßenkörpers, des Unterbaus, der Straßendecke, Durchlässe, Entwässerungsanlagen, Bankette und Böschungen. Zusätzlich rutschte der Hang auf etwa 130 Metern ab, ein Teil des Asphalts brach ein.

 

Sanierungsarbeiten: Die Reparaturarbeiten wurden in einem Dringlichkeitsverfahren an das Bauunternehmen Peter Gross aus St. Ingbert vergeben. Die Bauarbeiten begannen am 7. August 2024. Die Sanierung umfasste mehrere Schritte: Sicherung der Böschung: Ursprünglich war geplant, einen speziellen Schreitbagger einzusetzen, der sich besonders für Arbeiten in steilem Gelände eignet. Es stellte sich jetzt heraus, dass ein konventioneller Kettenbagger die Arbeiten von oberhalb der Fahrbahn aus effizient ausführen konnte.

 

Hydrozementationsverfahren: Das Erdreich wurde im sogenannten Hydrozementationsverfahren stabilisiert, bei dem der Aushub mit 350 bis 400 Tonnen Zement zu rund 2000 Kubikmetern Erdbeton vermischt wurde. Dieser Erdbeton wurde am Hang wieder eingebracht, um die Stabilität zu erhöhen. Zur zusätzlichen Stabilisierung wurde eine beige Spritzbegrünung aus Saat aufgetragen, die zukünftig durch Pflanzenwuchs weiter gefestigt wird.
 

Neues Entwässerungssystem: Um die Entwässerung nachhaltig zu verbessern und zukünftige Unterspülungen zu verhindern, wurden an der Böschungsseite zwei zusätzliche Ablaufschächte mit Querdurchlässen (Durchmesser DN 400) installiert. Diese leiten größere Wassermengen gezielt von der Böschungsseite zur Talseite ab.
 

Böschung und Straßenausbau: Im steilen, hangabwärts liegenden Bereich wurden 2,5 x 2,5 Meter große, speziell befestigte Flächen mit Beton umpflasterten Wasserbausteinen und ein weiterer Versickerungsbereich mit Schüttungen aus Wasserbausteinen geschaffen. Diese Maßnahmen sollen die Standsicherheit bei zukünftigen Starkregenereignissen gewährleisten. 

 

Abschließend wird die Straße selbst neu aufgebaut: Auf die obere Abschlussfläche des Untergrunds folgt eine frostsichere Schotterschicht, gefolgt von einer Trag- und Deckschicht aus Asphalt. Zum Abschluss werden die Schutzplanken montiert.
 

Zeitplan und Wetterabhängigkeit: Die letzten Arbeiten konzentrieren sich auf die Fertigstellung der Straßenschichten, die Verdichtung und den Einbau von Schutzplanken. Jeder Bauabschnitt nimmt bei günstigen Bedingungen etwa anderthalb bis zwei Wochen in Anspruch. Das allerdings nur, wenn das Wetter mitspielt. Bei Regen können die Arbeiten auf matschigem Untergrund nicht fortgeführt werden, was den Zeitplan beeinflussen könnte. Sobald die Straße fertiggestellt ist, wird der LfS eine Medieninformation herausgeben, bevor die Strecke freigegeben wird.
 

Fazit: Mit dem zügigen Baufortschritt und den umfangreichen Stabilitäts- und Entwässerungsmaßnahmen zieht der Landesbetrieb für Straßenbau Lehren aus den Ereignissen des Starkregens, um ähnliche Schäden in Zukunft zu vermeiden. Die wichtige Verbindung zwischen St. Ingbert und Mandelbachtal, einschließlich des Anschlusses zum Flughafen, soll damit langfristig besser geschützt und sicherer gemacht werden.

Die Saarbrücker Zeitung hatte berichtet.

Foto: Straßenbauarbeiten am Staffel; Stefan Eins, Gemeinde Mandelbachtal