Bliesmengen-Bolchen
Eine erste Nachricht über die Besiedlung dieses Raumes bzw. Aufenthalt von Menschen in der vorrömischen Epoche gibt uns der Fund eines Brandgrabes der Urnenfelderstufe aus der Bronzezeit.
Nachweise über römische Besiedlung auf der Gemarkung von Bliesmengen-Bolchen sind reichlich vorhanden. Bei Bau- und Baggerarbeiten kamen Reste römischer Wohn- und Grabstätten, sowie Münzen und Keramikfunde zum Vorschein. Eine intensive archäologische Grabung wurde bisher aber noch nicht durchgeführt. Auch das Vordringen der merowingisch-fränkischen Siedler im 7. und 8. Jahrhundert in diesem Raum, sowie die Überlagerung der im Land verbliebenen gallo-romanischen Bevölkerungsteile, sind durch Ortsnamen, Patrozinien und insbesondere auch durch archäologische Funde belegt.
Die erste urkundliche Erwähnung fand durch die Schenkungserneuerung des Grafen Ludwig von Saarwerden an das Kloster Wörschweiler im Jahre 1180 statt. Ganz in der Nähe von Bliesmengen-Bolchen befinden sich die Überreste des ehemaligen "Wilhelmitenklosters Gräfinthal", gestiftet von der Gräfin Elisabeth von Blieskastel. Neben der jetzigen kleinen Kapelle, die sich in der Ruine der alten Klosterkirche befindet, sind noch einige wertvolle Kunstschöpfungen an Ort und Stelle erhalten. Die alten behäbigen Wohnhäuser und Scheunen, die heute zum Teil wunderbar restauriert sind (wie z.B. das alte Bauernhaus "Haus Wulfinghoff"), lassen erkennen, dass Gräfinthal einmal anderen Zwecken gedient haben muss.
Die altersgrauen Klostermauern mit ihrem Wildwuchs, die einstmals den Klosterhof umgaben, entzücken noch heute viele Pilger und Wanderer, denn Gräfinthal gehört zu den bekanntesten Wander- und Wallfahrtsstätten unserer Gegend. Über die Gründung des Klosters sind wir nur mangelhaft unterrichtet, da es mehrfach von Bränden und Plünderungen heimgesucht wurde, wobei sämtliche Dokumente vernichtet wurden. Seit Mai 1993 ist Gräfinthal wieder ein Benediktiner-Priorat. Ebenfalls in Gräfinthal befindet sich seit 1932 die Naturbühne Gräfinthal. Sie ist seit nunmehr über 70 Jahren als Freilichttheater weit über die Landesgrenzen hinweg bekannt. Jährlich kommen tausende Besucher zu den Theateraufführungen in den Sommermonaten von Juni bis September.
Bliesmengen-Bolchen errang beim Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" im Jahre 1969 die Goldplakette. Besonders zu beachten: Marienwallfahrtsort Gräfinthal mit der Ruine des Wilhelmitenklosters (1243). Klosterkirche und historisches Taubenhaus (1766), seit Mai 1993 Benediktiner-Priorat Gräfinthal, Naturbühne Gräfinthal (Theateraufführungen: Juni bis September). Heimatmuseum "Haus der Dorfgeschichte", Fußgängerbrücke über die Blies nach Blies-Schweyen (Frankreich), Partnerschaft mit Sains-Richaumont (Frankreich).
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